Vor wenigen Monaten war Kathrin Oertel noch eins der bekanntesten Pegida-Gesichter. Mit tausenden Gleichgesinnten demonstrierte sie Montag für Montag gegen die angebliche "Islamisierung des Abendlandes". Doch nun die Überraschung: Auf Facebook postete Oertel ein Video, das alles wieder vergessen machen soll. "Ich möchte mich bei allen Muslimen entschuldigen, die hier in unserem Land friedlich leben - das sind nämlich die meisten von ihnen und das vergessen einfach total viele", sagte sie.
stern, 30. April 2015
Analyse statt gute Gesinnung
Kein Mensch, der bei Verstand ist, behauptet, dass alle 1,6 Milliarden Muslime auf der Welt oder alle vier Millionen Muslime in Deutschland Extremisten sind – oder zum Extremismus veranlagt. Dennoch wird dieser Popanz immer wieder aufgebaut, um sich dann entrüstet gegen ihn zu verwahren. Die solchermaßen inszenierte gute Gesinnung ist aber kein Ersatz für Analyse. Die Leugnung von Zusammenhängen und der bedrohlich nahegerückten Präsenz des Feindes bedeutet einen Verzicht auf Strategie und Prävention. Es bleibt dem glücklichen Zufall oder der Aufmerksamkeit einer Verkäuferin im Baumarkt überlassen, ob uns ein Terroranschlag erspart bleibt.
tagesspiegel, 10. Mai 2015
Islamverbot gefordert
Ein französischer Bürgermeister hat öffentlich ein landesweites Islamverbot gefordert. Verstöße sollten unter Strafe gestellt werden. Seine Partei, die bürgerliche UMP, reagierte wenig erfreut.
N24, 16. Mai 2015
Besuch bei einem Experten
Ein silberner Samowar steht im Dienstzimmer von Professor Bekim Agai. Doch auch eine Kanne Kaffee hat Agai für das Gespräch mit der Frankfurter Rundschau bereitgestellt. Er trinkt erst das eine, dann das andere – und beides schwarz. In der Öffentlichkeit ist Agai präsent, wenn Debatten über den Islam, aber auch über Islamismus und Gewalt geführt werden – etwa als Gastredner im hessischen Landtag.
Frankfurter Rundschau, 8. Juni 2015
Schlechte Noten für Berichte über Islam
Der Journalist Eren Güvercin und der Medienwissenschaftler Janis Brinkmann geben den aktuellen Berichten über den Islam schlechte Noten. Sie sind zu einseitig in fast allen Medien und die negative Berichterstattung überwiegt, beobachten beide seit Jahren. Und so werde davon auch das Islambild in Deutschland weitgehend geprägt.
Deutschlandfunk, 19. Juni 2015
Gemeinsamkeiten suchen
Im Gegensatz zu so genannten „Naturreligionen“ wie dem Schamanentum basieren sowohl Christentum und Islam auf einer Schrift: in diesem Fall auf Bibel und Koran. Außerdem haben die großen Buchreligionen gemeinsame Wurzeln. Die jüdische Tora etwa findet sich in der Bibel wieder, dort sind es die fünf Bücher Mose. Und viele biblische Geschichten werden auch im Koran erzählt.
Huffington Post, 24. Juni 2015
Mehr Verwirrung als Klarheit
Wie gefährlich sind Deutschlands sogenannte Islamisten? Und: Wer ist überhaupt ein Islamist – oder sogar ein islamistischer Terrorist? Der soeben vorgelegte Verfassungsschutzbericht für 2014 schafft hier mehr Verwirrung als Klarheit. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) macht zwar islamistischen Terrorismus als die größte Bedrohung für Deutschland aus – überzeugen kann es damit aber nicht.
Frankfurter Rundschau, 2. Juli 2015
Weiter Kritik am Islam
Hamed Abdel-Samad, 43, in Deutschland lebender Autor des Bestsellers „Der islamische Faschismus“, will weiter Kritik am Islam üben. „Ich könnte auch Politikberatung machen und der Kanzlerin einreden, dass der Islam zu Deutschland gehört“, sagte er der „Zeit“. „Wer beschwichtigt, der macht Karriere."
Südkurier, 8. Juli 2015
Lustiges Verbot
Die türkische Star-Moderatorin Pelin Çift hat einen Islam-Gelehrten für ein Interview in ihre Sendung eingeladen. Das Thema: Im Islam verbotene Sexpraktiken. Der Theologe Ali Riza Demirkan erklärt ruhig und ganz trocken, welche Formen des Coitus für Muslime erlaubt und welche tabu sind.
Blick, 13. Juli 2015
Die Vielfalt des Islam
Den einen Islam gibt es nicht. Die Religion wird vielmehr von Völkern, Gruppen und Menschen ganz unterschiedlich verstanden und gelebt. Diese Vielfalt kommt in Spiel- und Dokumentarfilmen oft nicht zum Ausdruck. So lautet eins der Ergebnisse des Schulprojektes IslaMovies der Universität Göttingen.
Göttinger Tageblatt, 19. Juli 2015
Bruch mit Islam am Smartphone
Der Internetempfang ist in dem High-Tech-Königreich Saudi Arabien optimal, und die Regierung mischt sich nicht durch Zensur – wie es zum Beispiel die türkische, persische oder chinesische tut –bestimmter Kanäle wie Facebook ein. Offenbar toleriert die für ihre starken Kapitalverbindungen zum Westen bekannte herrschende Klasse den Bruch mit dem Islam im privaten Bereich am Smartphone.
Deutschlandfunk, 28. Juli 2015
Wer ist wirklich Muslim?
Einer der heftigsten Streitpunkte unter Muslimen heute dreht sich darum, wer wirklich Muslim ist und wer nicht. Radikale muslimische Terror-Gruppen wie der so genannte Islamische Staat behaupten, dass sie allein wahre Muslime seien, wohingegen all jene, die an Mohammed als Prophet glaubten und sich dem Islamischen Staat widersetzten, keine echten Muslime seien. Leisten sie Widerstand gegen den Islamischen Staat, dann sind sie demzufolge Apostaten, also vom Islam abgefallene Muslime.
Deutschlandfunk, 7. August 2015
Beziehungen pflegen
Das Zusammenleben zwischen den Religionen kann schwierig sein. Dieses Fazit zieht Gottfried Locher, der neue Präsident des Schweizer Rats der Religionen. Der 48 Jahre alte Berner sagt, die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen sollten gepflegt werden. Und er ist besorgt über die Zunahme der Fälle von Antisemitismus.
SwissInfo, 13. August 2015
Informationen statt Angst
Gemeinsam mit Migranten will die Landeszentrale für politische Bildung stärker über den Islam und Islamismus informieren. „Wir planen Lehrerfortbildungen und Schülerprojekttage“, sagte die Geschäftsführerin des Netzwerks für Demokratie und Toleranz in Sachsen-Anhalt, Cornelia Habisch, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir wollen über den Islam informieren. Da fehlt es noch an vielen Ecken und Enden an Wissen.“ Neben viel Unwissen gebe es auch viele Ängste.
Mitteldeutsche Zeitung, 17. August 2015
Fremdenfeindlichkeit in Deutschland
Xenophobie oder Fremdenfeindlichkeit baut auf eine negative Konnotation des "Fremden"-Begriffs auf und lehnt das "Andere" aufgrund ökonomischer, sozialer, kultureller, religiöser oder ethnischer Unterschiede ab. Besonders die Islamophobie, die die ablehnende und feindliche Haltung gegenüber den Personen, die sich dem Islam zugehörig fühlen, definiert, macht den größten Teil der fremdenfeindlichen Bewegungen in Europa und speziell in Deutschland aus.
Huffington Post, 27. August 2015
Schwärmerische Annäherung an den christlichen Glauben
Er ist überzeugter Demokrat, einer der renommiertesten deutschen Schriftsteller und islamischer Gelehrter. Sein überraschendes neues Buch über die christliche Kunst und Bilderwelt ist eine faszinierend schwärmerische Annäherung an den christlichen Glauben. Im Oktober bekommt Navid Kermani in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.
ARD, 30. August 2015
Neue Impulse gefordert
Neue Impulse in der Flüchtlingspolitik haben führende Religionsvertreter in Deutschland angemahnt. «Ein neuer Ansatz ist notwendig» sagte Kardinal Reinhard Marx am Sonntagabend in der ZDF-Sendung «Berlin direkt». Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz rief dazu auf, das Thema Zuwanderung grundsätzlich anzugehen und in die Öffentlichkeit das Signal zu geben «Wir sind ein Einwanderungsland und wir wollen vernünftig damit umgehen».
Islam, 2. September 2015
Jesus musste am Kreuz sterben?
Einer musste am Kreuz sterben, um für
die Fehler der anderen zu büßen? Und Gott soll es so gewollt haben? Angeborene
Schuld des Menschen? Babys, die beladen mit der Erbsünde auf die Welt kommen?
Nein, sagt Anja Hilscher, das sind alles Missverständnisse. Es müssen verdammte,
von Menschen gemachte Missverständnisse sein. Sie wollte näher heran an Gott,
nicht als Sünderin, nicht als Schuldige am Tod von Jesus, sondern als Anja.
Sie trifft Baschir und Abdullah
wieder, als sie ihre Eltern besucht. Sie ziehen die Schuhe aus, sie kochen, sie
beten. Ruhe und Charisma. Die 1000. Begegnung mit dem Islam wird Anja Hilschers
Erweckungserlebnis.
Hannover-7. September 2015. Mit einem aktuellen Runderlass informiert das Niedersächsische Kultusministerium
die öffentlichen Schulen über die Auswirkungen des so genannten
Kopftuchbeschlusses des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG ) vom 27.1.2015.
Diesem Beschluss nach verstößt ein präventives Verbot des Tragens eines
Kopftuchs aus Glaubensgründen durch eine Lehrerin an einer öffentlichen Schule
gegen die Verfassung und ist damit unzulässig.
Der Runderlass des Niedersächsischen Kultusministeriums erläutert, dass in Folge dieser Entscheidung eine verfassungskonforme Auslegung des Niedersächsischen Schulgesetzes (NSchG) § 51 Abs. 3 Satz 1 es grundsätzlich zulässt, dass Lehrkräfte in Niedersachsen ein Kopftuch oder andere religiös konnotierte Kopfbedeckungen im Dienst an öffentlichen Schulen tragen. Ausnahmen von diesem Grundsatz könnten laut BVerfG-Beschluss sich lediglich aus einer hinreichend konkreten Gefahr für den Schulfrieden oder für die staatliche Neutralität ergeben. Ob ein solcher Sachverhalt vorliegt, muss immer im Einzelfall geprüft werden.
Ergänzend zum Runderlass des Niedersächsischen Kultusministeriums wird auch die Niedersächsische Landesschulbehörde die Schulleiterinnen und Schulleiter auf die geänderte Rechtslage hinweisen. In einem Begleitschreiben zum Runderlass bietet die Niedersächsische Landesschulbehörde ihre umfassende Beratung und Unterstützung an, wird die Thematik in den Schulleiterdienstbesprechungen erläutert. Sollten Fragen in diesem Zusammenhang auftreten, können sich die Schulen jederzeit an die Niedersächsische Landesschulbehörde wenden.
Der Runderlass ist den Schulen in der Septemberausgabe des Amtsblatts des Niedersächsischen Kultusministeriums („Schulverwaltungsblatt") bekannt gemacht worden und kann hier nachgelesen werden.
Aufgelesen (XIV)
Der Runderlass des Niedersächsischen Kultusministeriums erläutert, dass in Folge dieser Entscheidung eine verfassungskonforme Auslegung des Niedersächsischen Schulgesetzes (NSchG) § 51 Abs. 3 Satz 1 es grundsätzlich zulässt, dass Lehrkräfte in Niedersachsen ein Kopftuch oder andere religiös konnotierte Kopfbedeckungen im Dienst an öffentlichen Schulen tragen. Ausnahmen von diesem Grundsatz könnten laut BVerfG-Beschluss sich lediglich aus einer hinreichend konkreten Gefahr für den Schulfrieden oder für die staatliche Neutralität ergeben. Ob ein solcher Sachverhalt vorliegt, muss immer im Einzelfall geprüft werden.
Ergänzend zum Runderlass des Niedersächsischen Kultusministeriums wird auch die Niedersächsische Landesschulbehörde die Schulleiterinnen und Schulleiter auf die geänderte Rechtslage hinweisen. In einem Begleitschreiben zum Runderlass bietet die Niedersächsische Landesschulbehörde ihre umfassende Beratung und Unterstützung an, wird die Thematik in den Schulleiterdienstbesprechungen erläutert. Sollten Fragen in diesem Zusammenhang auftreten, können sich die Schulen jederzeit an die Niedersächsische Landesschulbehörde wenden.
Der Runderlass ist den Schulen in der Septemberausgabe des Amtsblatts des Niedersächsischen Kultusministeriums („Schulverwaltungsblatt") bekannt gemacht worden und kann hier nachgelesen werden.
Aufgelesen (XIV)
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