Freitag, 14. Juni 2013

Die Berufung

Verhandlung vor dem Oldenburger Landgericht am 20. August

Die Zeugen der Anklage Frank Uwe Walpurgis und Horst Dieter Walzner (Ratsherren der UWG, früher Freie Wähler Wilhelmshaven) werden gar nicht mehr geladen, die Aussagen, die sie vor dem Amtsgericht in Wilhelmshaven gemacht haben, werden lediglich verlesen. Dafür stehen auf der Zeugenliste eine Wilhelmshavenerin und ein Wilhelmshavener, die ich als Entlastungszeugen gar nicht benannt habe.

Die von mir beantragte Berufungsverhandlung gegen das erstinstanzliche Urteil findet am 20. August 2013 vor dem Oldenburger Landgericht in der Elisabethstraße 7 statt. Die Verhandlung beginnt um 14 Uhr, die Zeugin und der Zeuge sollen um 14.30 Uhr erscheinen.

Ich kann weitere Zeugen benennen. Der UWG-Ratsherr Frank Uwe Walpurgis indessen scheint bereits sicher zu sein, wie die Sache ausgeht. Diesen Eindruck erweckt er jedenfalls auf seinen Facebook-Seiten. Zu den Beschimpfungen nehme ich keine Stellung.

Frank Uwe Walpurgis im Facebook

Sonntag, 2. Juni 2013

Aufgelesen

Das Gemeinsame suchen

Rückblende: Bei einem Stadtbummel durch Hannover stehen meine beiden Begleiter und ich plötzlich vor einer Koranschule, ein Mann bittet uns herein. Vor uns sitzt rund ein Dutzend Kinder, der Koranlehrer fragt mich: “Wollen Sie etwas wissen?” Also frage ich die Kleinen, woher sie kommen. Begeistert erzählen sie von den Städten, in denen sie geboren sind. Auf die Frage, ob es in der Bibel und im Koran Geschichten gibt, die sich ähneln, reagieren die Kinder ein wenig irritiert. Gemeinsam entdecken wir Verbindendes. Dann stelle ich eine Frage, die den Koranlehrer schmunzeln lässt: “Meint ihr wie ich, dass Jesus vor Mohammed gewarnt hätte, wenn er der Meinung gewesen wäre, dass dieser Prophet eine Gefahr darstellt?” Ein paar Kinder lachen. “Seht ihr”, sage ich, “Mohammed hat aber auch nicht vor Jesus gewarnt.” Der Koranlehrer legt seinen Arm um meine Schulter.

Readers Edition, 1. Dezember 2009

Falsche Darstellung in Schulbüchern

Schulbücher zeigen den Islam und muslimische Gesellschaften als rückständig, so die Ergebnisse einer neuen Studie. Häufig werden alle Moslems über einen Kamm geschert. Doch die Darstellung war schon mal schlimmer.

Tagesspiegel, 15. September 2011

Schwester eines NSU-Mordopfers sagt Gauck ab

Warum die Schwester eines Hamburger NSU-Mordopfers der Einladung ins Schloss Bellevue nicht folgt: Das Schreiben von Aysen Tasköprü im (gekürzten) Wortlaut.

taz, 15. Februar 2013

Absurde Frage

Auch die Frage, zu wie viel Prozent man sich als Deutscher und zu wie viel Prozent als Türke, Araber oder einer anderen Ethnie zugehörig fühlt, ist absurd. Man kann sich 100 Prozent als Türke fühlen und ebenso zu 100 Prozent als Deutscher, aber auch zu 100 Prozent als Bayern München-Fan oder als Umweltaktivist. Diese eindimensionale Denkweise scheint aber für manche „alten“, konservativen Köpfe immer noch als Maßstab zu gelten. Deutschland ist aber ein Land, das sich wandelt. Ein Land, das dabei ist, vielfältiger zu werden und mehrdimensional zu denken. Dies sollten gerade auch die Parteien berücksichtigen, die in letzter Zeit, z.B. bei den Wahlen in Niedersachsen, nur sehr knapp verloren haben.

Deutsch Türkische Nachrichten, 24. Februar 2013

Gauck wünscht sich vorurteilsfreien Dialog

Sie ist die kleine Schwester der Deutschen Islamkonferenz: die Junge Islamkonferenz. Bundespräsident Joachim Gauck sagte zum Auftakt ihrer Bundeskonferenz im Schloss Bellevue, er wünsche sich einen "offenen und vorurteilsfreien Dialog".

B 5, 8. März 2013

Ein Muslim bekreuzigt sich

Den Rest des Gottesdienstes meistert Baris locker. Bei den Kirchenliedern ist er textsicher, und auch das Vaterunser spricht er flüssig. Am Ende macht er mit der Hand ein Kreuz. Wie ein richtiger Christ. Doch Baris ist Muslim.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. April 2013

Gefühl der Überlegenheit

Auch das Verhältnis von Muslimen zu Andersgläubigen (Christen und Juden) sowie zu Ungläubigen (alle anderen) ist aus westlicher Sicht schwierig. "In keinem muslimischen Land haben Nicht-Muslime die gleichen Rechte wie Muslime", berichtete die Expertin. Viele Muslime gingen davon aus, dass der Islam als jüngste der Offenbarungsreligionen die beste sei. Damit gehe bei vielen gläubigen Muslimen ein Gefühl der Überlegenheit gegenüber anderen Menschen einher. "Das muss man sich einfach klarmachen", so Breuer.

Siegener Zeitung, 9. April 2013

Schura-Vorsitzender nimmt Stellung

Gegenüber der salafistischen Theologie habe ich ähnliche Bedenken, wie ich sie gegenüber den Thesen von Khorchide ebenfalls habe. Da Khorchide mittlerweile sehr gut in der deutschen Presselandschaft vernetzt ist, hätte er wenigstens diese Meldungen zur Kenntnis nehmen können, bevor er mir über die konservative Schiene eine Nähe zum Salafismus vorwirft. Zudem vertritt die Schura Niedersachsen in diesem Bundesland seit fast 15 Jahren -mit Ausnahme der Salafisten- unabhängig von ethnischer und konfessioneller Zugehörigkeit oder Rechtsschule beinahe alle Moschee-Gemeinden außer den Ditib-Gemeinden, die eigenständig organisiert sind.

Deutsch-Türkische Nachrichten, 13. April 2013

Starpianist mit Gefängnis bedroht

Ein paar Tweets mit Folgen: Weil der türkische Starpianist und Komponist Fazil Say nach Ansicht eines Gerichts in mehreren Twitter-Mitteilungen die "religiösen Werte eines Teils der Bevölkerung" verletzt hat, wurde er nun wegen Islam-Beleidigung zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Zeit online, 15. April 2013

Dieses Urteil ist inzwischen wieder aufgehoben worden. 26. April 2013

Verbrechen gegen die Menschlichkeit?

Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) wirft der Regierung Burmas Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Sie bezeichnen das Vorgehen gegen die muslimischen Minderheit Rohingya im Teilstaat Rakhine in einem Bericht als „ethnische Säuberung“. Sowohl die örtliche Polizei, das Militär, Behörden sowie buddhistische Mönche seien beteiligt. Die Regierung weist jedoch diese Vorwürfe zurück.

Radio Vatikan, 22. April 2013

Bostoner Moschee distanziert sich von mutmaßlichen Attentätern

Eine Bostoner Moschee hat sich von den beiden mutmasslichen Attentätern der Bombenattacke auf den Marathonlauf distanziert.

Die Brüder Tamerlan (†26) und Dzhokhar Tsarnaev (19) hätten das muslimische Gotteshaus allenfalls sporadisch besucht, teilte die Islamische Gesellschaft von Boston mit.

Blick, 23. April 2013

Eine Erfolgsgeschichte

24. April 2013. "Die Geschichte der alevitischen Bewegung in Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte" (Martin Sökefeld). Vor wenigen Jahren noch kaum bekannt, sind die Aleviten inzwischen europaweit wohlorganisiert, politisch aktiv und gelten als gesellschaftlich gut integriert. Die eigenständigen Züge der religiösen und kulturellen Traditionen treten verstärkt hervor. Nicht wenige sprechen sogar davon, dass das Alevitentum nicht nur klar vom Islam zu unterscheiden sei, sondern außerhalb des Islam stehe.

Der EZW-Text 211 „Aleviten in Deutschland“ ist in einer zweiten, erweiterten Auflage erschienen. Der bisherige Umfang wird durch interessante zusätzliche Texte ergänzt.

Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW)

Was Emel Dölek in der ersten Klasse der Karlschule unterrichtet, könnten auch Christen gerade noch in ihrer Allgemeinbildung wiederfinden: „Wie oft beten Muslime am Tag?“ fragt sie die Schüler. Und: „Zu welchen Zeiten beten sie?“

Schulen wollen mehr Islam-Unterricht

Dass die Erstklässler die Antworten auf diese Fragen in ihrer Schule bekommen, ist nicht selbstverständlich: Die Karlschule und die Wilhelmschule gehören zu 20 Grundschulen in Baden-Württemberg, die am Modellprojekt „Islamischer Religionsunterricht“ teilnehmen.

Schwäbische Zeitung, 25. April 2013

Mehrheit hält Islam für eine Bedrohung

Die meisten Deutschen sehen ihr Leben durch die Vielfalt der Religionen bereichert. In einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung sagten aber auch 51 Prozent, sie sähen im Islam eine Bedrohung. In Ostdeutschland, wo es kaum Muslime gibt, sind es sogar 57 Prozent, heißt es im "Religionsmonitor" der Stiftung.

ntv, 29. April 2013

Die Vielfalt des Islam

Für alle Muslime gelten die "Fünf Säulen des Islam": Glaubensbekenntnis, Gebet, Fasten, das Almosengeben und die Pilgerfahrt nach Mekka. Wie die rund 1,2 Milliarden Mitglieder dieser Glaubensgemeinschaft ihre Religion jedoch umsetzen, hängt von der Kultur und der Gesellschaft ab, in der sie leben. Bei der Untersuchung der Themen "Glaube und Kultur", "Männer und Frauen", "Frieden und Gewalt" und "Wissen und Fortschritt" wird die Vielfalt des Islam deutlich.

ARD, 3. Mai 2013

Im Islam mehr gefunden

Die Jahre nach 2000 waren unruhige. Scheidung der Eltern, Gesamtschule Friedenstal, Berufsbildungsjahr, Ausbildung zum Hotelfachmann, Tätigkeiten in verschiedenen Fünf-Sterne-Hotels. "Da muss es noch mehr geben", sagte sich Lars Rottmann. Gefunden hat er es im Islam und bei der Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat, die an der Maschstraße eine Moschee errichten wollen.

Neue Westfälische, 4. Mai 2013

Deutsche Islamkonferenz vor Zerreißprobe

Die Deutsche Islamkonferenz steht vor der Zerreißprobe. Weil bei der Sitzung am Dienstag (07.05.2013) die Frage von Prävention gegen Extremismus oben auf der Agenda steht, haben sich zwei muslimische Verbände zurückgezogen. Der Präsident des Deutschen Städtetages, Ulrich Maly, erläutert im Morgenecho-Interview, wie die Kluft zwischen Muslimen und Staat überbrückt werden kann.

WDR, 7. Mai 2013

Schlichten mit der Scharia

Auch Mürvet Öztürk, integrationspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, nicht. Sie betont, es wäre „nicht statthaft, wenn außergerichtliche Schlichter Opfer von Straftaten davon abhielten, vor Gericht zu gehen“. Aber wenn es so etwas gebe, „muss man die konkreten Fälle benennen und nicht, wie die CDU-Fraktion, mit Mutmaßungen und Unterstellungen arbeiten“. Öztürk selbst will aktiv werden: Sie werde in ihrem Wahlkreis Lahn-Dill in den muslimischen Gemeinden nachfragen, ob dort Streitschlichter tätig sind.

Frankfurter Rundschau, 13. Mai 2013

Islam-Unterricht an 27 hessischen Schulen

An 27 hessischen Schulen wird ab dem kommenden Schuljahr islamischer Religionsunterricht angeboten. Wie Kultusministerin Nicola Beer (FDP) am Donnerstag im Hessischen Landtag sagte, werden rund 440 Jungen und Mädchen an Grundschulen „quer durch Hessen“ unterrichtet. Das Fach werde zunächst für Erstklässler eingeführt und dann Jahr für Jahr für eine weitere Klassenstufe ausgeweitet.

Echo online, 16. Mai 2013

Gewalt im Irak nimmt wieder zu

Die Gewalt geht vornehmlich von Ablegern der Extremistenorganisation al Kaida und anderen sunnitischen Gruppen aus, die mit vielen Anschlägen die von Schiiten dominierte Regierung schwächen wollen. Zudem verschärft sich die Lage im Irak zunehmend durch den Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien.

Stern online, 20. Mai 2013

In England immer mehr Angriffe gegen Muslime

Ein Land in Aufruhr: Nach dem bestialischen Mord am Soldaten Lee Rigby (†25) explodiert die Zahl der Angriffe gegen Muslime – verbal und physisch.

Blick, 25. Mai 2013

Amina Wadud leitet Freitagsgebet

Die streitbare Amina Wadud hat weltweit Aufsehen erregt, weil sie als erste Frau ein Freitagsgebet leitete, in New York City.

Deutschlandfunk, 27. Mai 2013

Stigmatisierung folgt altbekanntem Muster

Diese Beispiele der Stigmatisierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe folgen einem altbekannten Muster. Ausgehend von der Prämisse einer eigenen zivilisatorischen Überlegenheit, wird eine "Verunreinigung" von Kultur und Gesellschaft durch die Zielgruppe postuliert. Im Fall muslimischer Amerikaner geht dies auch von Vorstellungen vom Islam aus, die der Literaturwissenschaftler Edward Said als Orientalismus definiert hat. Dieses Vorurteil vom rückständigen Barbaren wird dadurch verstärkt, dass Muslime irrtümlicherweise häufig mit Arabern gleichgesetzt werden, die - in Saids Worten - zumeist mit Erdöl oder Terrorismus in Verbindung gebracht werden.

Telepolis, 2. Juni 2013

Aufgelesen (II)